Stocherkahn Fahren auf dem Föhrberg
StocherkahnFahren in Tübingen
Auf dem schönen Neckar
Ursprünglich von Neckarfischern benutzt, ist er doch schon seit langem Teil der studentischen Tradition in Tübingen – so auch der AV Föhrberg und wir haben gleich zwei davon (Nr. 21 & 91).
Stocherkahn-Diplom
Denn sobald man unser „Diplom“ erlangt hat, kann man jederzeit einen Kahn ausleihen. Dazu gehört, den Kahn korrekt aufzubauen, sicher mit vollbesetztem Kahn einmal um die Tübinger Neckarinsel und durch das berüchtigte „Nadelöhr“ (Engstelle zwischen Neckarinsel und Eberhardsbrücke) zu stochern und als Krönung, vor dem Neckarmüller unter dem Kahn durchzutauchen. Abschließend muss der Kahn noch ordnungsgemäß angebunden und gesichert werden.
Stocherkahnrennen
Dass das Stochern auch mit ganz viel Spaß verbunden ist, wird besonders beim alljährlichen Stocherkahnrennen deutlich, dem Highlight im Stocherkahnkalender, das stets an Fronleichnam stattfindet. Gut die Hälfte der 120 Stocherkähne liefern sich in einem packenden Rennen um die Neckarinsel bei zweimaliger Durchquerung des Nadelöhrs einen heißen Kampf. Das Reglement ist seit Jahren gleich: Das Team besteht aus 8 Personen, einer stochert, keine Hilfsmittel. Dem Gewinnerteam winkt ein Fass Bier, die Verlierer dürfen sich je einen Krug Lebertran schmecken lassen und das Rennen im Folgejahr ausrichten.
Und auch hier blicken wir auf eine lange Tradition zurück: Beim ersten Stocherkahnrennen im Jahr 1956 trat die AV Föhrberg neben fünf anderen Verbindungen schon mit zwei Kähnen an. Dies ist bis heute so geblieben. Ein Kahn der Aktivitas und ein Kahn der Altenschaft. Allerdings haben wir auch schon Erfahrungen mit dem Lebertran trinken. Einmal als ein Kahn durch Havarie nicht im Ziel ankam und 1984 haben wir sogar ganz regulär verloren. Dadurch saß im ‚hohen Stocherkahngericht‘ 1985 dann zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens eine Frau.
Rungholt und Vineta
Die Stocherkähne des Föhrberg haben selbstverständlich Namen. Die jetzigen beiden heissen Rungholt und Vineta. Kahnnamen auf dem Föhrberg haben immer etwas mit Wasser zu tun, oft aus dem mythologischen Bereich. Vineta heißt eine sagenhafte, untergegangene Stadt in der Ostsee und Rungholt ist eine untergegangen Stadt in der Nordsee. Darüberhinaus hatten wir schon Kähne mit den Namen Charon (= in der gr. Mythologie der Fährmann über den Totenfluss), Anukis (=sudanesische/ägyptische Göttin der Nilschwemme) oder Haithabu (= eine alte Wikingersiedlung).